Hast Du Dich schon mal ans Avocados züchten gewagt? MyHome Mentor zeigt Dir, wie Du es richtig machst und was Du bei der Pflege beachten musst.
Als Superfood, das reich an gesunden Fetten ist und einfach nur lecker ist, erfreuen sich Avocados immer größerer Beliebtheit. Eigentlich ist es ganz einfach – auch wenn Du nicht in südlichen Gefilden lebst.
Im folgenden Artikel erfährst Du, wie Du Schritt für Schritt Avocados züchtest, was Du dazu brauchst und welche Tipps Dir bei der anschließenden Pflege helfen.
Du weißt...
- wie man Avocados züchten kann.
- was Du dafür brauchst.
- wie Du die Pflanze richtig pflegst.
Das erwartet Dich
Do it yourself hat mich schon immer fasziniert. Meine Erfahrungen dazu möchte ich an Dich weitergeben – z.B. beim Avocados züchten. Zuerst fand ich sie nur lecker, später hat mich dann der Ehrgeiz gepackt, sie auch erfolgreich zu züchten. Mittlerweile habe ich da eine ganz gute Quote – und hier sind meine Tipps.
Was Du brauchst
- Avocadokern
- Zahnstocher
- Trinkglas oder schmale Vase
- Boden
- 25-Zentimeter-Topf mit Ablauflöchern
- Kelle oder großer Löffel
Avocados züchten
Wie bereits erwähnt, kann es Jahre dauern, bis ein Avocadobaum Früchte trägt, aber durch diesen Prozess erhältst Du in der Zwischenzeit eine schöne (und im Wesentlichen kostenlose!) Zimmerpflanze, an der Du Dich erfreuen kannst. Außerdem ist es ein unterhaltsames wissenschaftliches Experiment, einem Samen beim Keimen zuzusehen und das Avocados züchten zum Erfolg zu bringen.
Schritt für Schritt Anleitung
1. Den Avocado-Kern vorbereiten
Während Du Dein Avocado-Toast oder Deine Guacamole zubereiten, entfernst Du den Avocadokern und legst ihn beiseite. Spüle ihn gründlich ab, um eventuelle Rückstände zu entfernen, und lasse ihn dann trocknen. Fülle in der Zwischenzeit die Vase oder das Trinkglas mit Wasser.
Gefällt Dir, was Du liest? Dann Schau Dich auf unserer Seite um und Du wirst weitere spannende Themen finden.
2. Zahnstocher einsetzen
Wenn Du eine Vase speziell für Avocadokerne hast, kannst Du diesen Schritt überspringen. Andernfalls stecke vier Zahnstocher etwa einen Zentimeter in den Kern, sodas sie gleichmäßig um den Kern verteilt sind. Lege den Avocadokern so in die Vase, dass er mit der unteren Hälfte im Wasser auf den Zahnstochern liegt. Bei Bedarf Wasser hinzufügen.
3. Gib dem Kern Zeit zum Keimen
Sobald der Kern richtig aufgehängt ist, stelle die Vase oder das Glas an einen warmen und einigermaßen sonnigen Ort. Denke daran, dass Avocadobäume in heißeren Klimazonen am besten wachsen, daher ist helles, indirektes Sonnenlicht wichtig. Ein idealer Platz ist eine Fensterbank. In etwa sechs Wochen sollte der Kern beginnen, Wurzeln und einen Stiel zu sprießen. Fülle das Wasser nach Bedarf auf, um die untere Hälfte des Kerns unter Wasser zu halten. Sobald der Stiel eine Größe von 15 bis 18 Zentimeter erreicht hat, schneide ihn in zwei Hälften.
Wenn Du nach zwei Monaten (acht Wochen) keinen Spross siehst, betrachte ihn als Blindgänger und beginne mit einem weiteren Kern von vorne.
MyHome MentorInteressiert dich das?
4. In die Erde pflanzen
Sobald die Wurzeln kräftig und dick gewachsen sind und der Stängel Blätter gebildet hat, ist es an der Zeit, die Avocadosamenpflanze in die Erde zu verpflanzen. Setze es wie jede normale Zimmerpflanze in einen Topf, indem Du reichhaltige, gut durchlässige Erde und eine Kelle oder einen großen Löffel verwendest. Achte jedoch darauf, dass etwa die Hälfte des Kerns (Samen) über der Erdoberfläche freiliegt.
Avocadopflanzen lieben ihren Boden feucht, aber nicht durchnässt. Wie bei den meisten Zimmerpflanzen gieße sie erst, wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist, und pflanze sie unbedingt in einen gut durchlässigen Topf, um Wurzelfäule zu verhindern.
Tipps zur Pflege
Avocados richtig gießen
Bei der Pflege von Avocadopflanzen kommt es immer darauf an, die perfekte Balance zu finden. Nach dem erfolgreichen Avocados züchten aus einem Kern ist die richtige Pflege der Pflanze das A und O. Avocadopflanzen haben einen mäßigen bis hohen Wasserbedarf. Gieße Avocadopflanzen regelmäßig und achte darauf, dass sie immer leicht feucht, aber niemals nass bleiben. Vermeide es, den Avocadobaum zu stark zu gießen. Am besten eignet sich leicht saures Wasser wie Regenwasser. Herabhängende Blätter sind ein verräterisches Zeichen dafür, dass eine Avocadopflanze unter Wasser steht. Vor dem Gießen prüfst Du den Untergrund am besten mit einer Fingerprobe. Wenn sich die Erdoberfläche trocken anfühlt, ist es Zeit, erneut zu gießen. Vermeide längere Trockenperioden.
Wie viel Wasser eine Avocadopflanze benötigt, hängt von der Größe der Pflanze, der Jahreszeit und dem Standort ab. Wichtig ist auch, die Avocado in einen Topf mit Ablaufloch zu stellen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Besprühen der Avocadopflanze: Regelmäßiges Besprühen ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Avocados züchten. Es ist wichtig, die Pflanze regelmäßig mit weichem Wasser zu besprühen, da Avocadopflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Ist die Luft zu trocken, bilden sich unschöne, trockene Blattspitzen.
Düngen der Avocado
Avocadobäume müssen nur von Frühling bis Herbst gedüngt werden. Während dieser Zeit wächst die Pflanze aktiv und benötigt reichlich Nährstoffe, um zu wachsen und gesund zu bleiben. Für Avocados im Topf empfehle ich die Verwendung eines Flüssigdüngers, den Du einfach dem Gießwasser Deiner Avocadopflanze hinzufügen kannst. Dieser Dünger ist nicht nur einfach anzuwenden, sondern enthält auch reichlich Stickstoff für ein gesundes und schnelles Wachstum. Die in diesem Dünger enthaltenen Mikroorganismen helfen den Avocadowurzeln, Nährstoffe aufzunehmen und die Nutzung des Substrats zu optimieren. Es reicht aus, einmal pro Woche Dünger aufzutragen. Avocadobäume müssen im Winter nicht gedüngt werden.
Tipp: Im Sommer, zwischen Mai und Oktober, stellst Du die Avocadopflanze am besten ins Freie. Gut geeignet ist ein halbschattiger, geschützter Standort. Diese Zeit im Freien kommt der Pflanze zugute, da das Licht zunimmt, was zu robusteren Blättern und Trieben führt. Wenn Du Deine Avocadopflanze im Freien platzierst, verringert sich auch das Risiko eines Schädlingsbefalls.
Avocadopflanze beschneiden
Es empfiehlt sich, die Avocadopflanze zu beschneiden, um ihre Wuchshöhe zu begrenzen und die Verzweigung zu fördern. Avocado-Pflanzen verzweigen sich kaum von selbst und bilden oft einen hohen Mitteltrieb mit wenigen Blättern – ich empfehle daher, Avocado-Pflanzen frühzeitig von oben abzuschneiden. Wenn es darum geht, die Avocadopflanze zu beschneiden, ist der frühe Frühling der beste Zeitpunkt. Nimm dazu eine scharfe Schere und schneide die Spitze des Haupttriebs knapp unterhalb der oberen Blätter ab. Ab diesem Zeitpunkt wird sich die Avocadopflanze verzweigen und erneut sprießen. Bei gut entwickelten Seitentrieben verfährst Du ähnlich. Stelle vor dem Beschneiden sicher, dass die Avocadopflanze mindestens 30 Zentimeter hoch ist und bereits einige Blätter trägt.
Avocadobaum umtopfen
Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen von Avocadopflanzen ist im Frühjahr, direkt nach dem Schnitt. Topfe Deine jungen Avocados jährlich um. Ältere Pflanzen in gutem Boden müssen nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Wenn die Pflanze kaum noch wächst, die Wurzeln aus dem Topf herausgewachsen sind oder die Erde das Wasser nicht mehr aufnimmt, ist es höchste Zeit, die Avocadopflanze umzutopfen.
Um Deine Avocadopflanze umzutopfen, besorgst Du Dir frische, gut durchlässige Erde und einen deutlich größeren Topf. Erstelle zunächst eine Drainageschicht im Topf, um künftige Staunässe zu vermeiden. Trage anschließend eine Schicht Erde auf und platziere die Avocadopflanze darauf. Verbleibende Lücken mit Erde auffüllen. Beim Umtopfen von Avocadobäumen empfiehlt es sich, bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die Wurzeln zu werfen. Sie sollten hell und gesund aussehen und keinen muffigen Geruch verströmen. Braune, weiche Wurzeln sind ein Zeichen für Staunässe und Wurzelfäule. Zum Schluss bedeckst Du die Bodenoberfläche mit einer Mulchschicht aus Blähton, Kies oder Kiefernrinde. Dies verhindert, dass das Wasser aus dem Boden zu schnell verdunstet und sorgt dafür, dass das Substrat feucht bleibt.
Winterpflege
Avocadopflanzen vertragen die niedrigen Temperaturen, die wir im Winter erleben, nicht. Bringe Deine Avocadopflanze ab Oktober wieder ins Haus und stelle sie an einen hellen Ort, aber nicht in die direkte Sonne. Auch Avocadopflanzen haben im Winter mit trockener, erhitzter Luft zu kämpfen. Um die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen, kann es hilfreich sein, eine Wasserschale auf den Heizkörper zu stellen. Avocadopflanzen ruhen im Winter, da es dunkler ist, sodass bei der Pflege der Avocadopflanzen weniger zu tun ist. Verzichte in dieser Zeit auf Düngung und gieße weniger, lasse das Substrat aber nicht völlig austrocknen. Avocadopflanzen in Innenräumen verlieren im Winter oft einige Blätter, aber das ist kein Grund zur Sorge. Im folgenden Frühjahr treibt die Pflanze erneut aus.
Häufige Schädlinge und Krankheiten
Avocados, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, haben in der Regel nach einigen Jahren ihre Blütezeit überschritten. Sie produzieren nicht mehr so viele Blätter und sehen nicht mehr so lebendig und prächtig aus wie früher. Das ist ganz natürlich, denn Avocados als Zimmerpflanzen bekommen meist zu wenig Licht und leiden oft unter einer niedrigen Luftfeuchtigkeit, was ihre Lebensdauer verkürzt. Trockenheit im Boden oder in der Luft führt zum Austrocknen der Blattspitzen. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass Schädlinge Ihre Avocadopflanze befallen und zu einer kränklichen Pflanze führen.
- Schildläuse (Coccoidea): Schildläuse sind leicht an ihrer schildartigen harten Außenhülle (dem sogenannten Rückenpanzer) zu erkennen und verstecken sich meist in den Blattachseln. Sie vertragen trockene Luft gut und treten daher häufiger im Winter auf, wenn die Pflanze bereits geschwächt ist.
- Wollläuse (Pseudococcidae): Wollläuse treten auch häufig bei trockener Luft im Winter auf. Ein Schmierlausbefall ist leicht an den weißen, fettigen Rückständen zu erkennen, die sie auf der Pflanze hinterlassen. Mealybugs kommen meist in den Blattachseln vor. Neben dem Einsammeln und Entfernen kannst Du viele Schädlinge auch mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel bekämpfen.
- Spinnmilben (Tetranychidae): Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die man meist an den Schäden erkennt, die sie anrichten. Sie saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und hinterlassen kleine, hell gefärbte Punkte.
- Wurzelfäule: Wenn der Boden muffig riecht und sich nass anfühlt, leidet Deine Avocadopflanze möglicherweise unter Wurzelfäule. Dies äußert sich auch in gelben oder braunen Blättern, die an den Rändern ausgetrocknet sind. Hier hilft nur, die faulen Wurzeln zurückzuschneiden, den Avocadobaum in frische Erde umzutopfen und künftig weniger zu gießen. Um Staunässe vorzubeugen, ist das Anlegen einer Drainageschicht am Topfboden sehr wichtig.
- Verticillium -Welke: Dies ist eine Pilzkrankheit, die die Pflanze über den Boden befällt. Der Pilz verstopft die Wasserkanäle, so dass sich die Avocadopflanze nicht mehr mit Wasser versorgen kann und die Blätter welken und verdorren. Vermeide vorbeugend Staunässe und nasse, schwere Böden. Befallene Pflanzen können über den Hausmüll entsorgt werden.
Dein Zuhause, Dein Berater
Hat dir der Artikel gefallen? Dann teil ihn bitte in deinen Netzwerken.